Ein ungeplanter Samstagmorgen...
Unser Sohn bekam heute früh die Nachricht, er MÜSSE heute unbedingt mit einem Freund Minecraft spielen. Im Corona-Lockdown war klar, dass ich damit unseren Raspberry Pi basierten Minecraft Server trotz DS Lite Internet "irgendwie" für seinen Freund erreichbar machen musste.
Nach diversen Versuchen mit der FritzBox, MyFRITZ und Port Mapping Diensten (die am Ende scheiterten, weil sie nur TCP unterstützen) habe ich eine Lösung gefunden, die so einfach ist dass ich sie hier kurz teilen möchte.
Was man braucht
Die Lösung basiert auf dem "FIP-VPN" von feste-ip.net*. Das ist ein kostenpflichtiger Dienst (für aktuell umgerechnet ca. 15 EUR pro Jahr), den man zunächst (für umgerechnet 17 Tage) kostenfrei & risikolos testen kann.
Außerdem benötigt ihr einen Raspberry Pi mit Raspbian OS, auf dem euer Minecraft Server (Java Edition) läuft. Hier solltet ihr wissen / nachschlagen, auf welchem Port euer Server lauscht - im Standard ist das 25565.
Und so geht's
Zunächst braucht ihr einen Account auf feste-ip.net*. Dazu registriert ihr euch mit eurer E-Mail-Adresse und bestätigt per Link in der zugeschickten E-Mail und vergebt euch ein Passwort - soweit Standard. Dann meldet ihr euch am System an und geht auf "Mein Account" und dort den Unterpunkt "FIP-VPN". Klickt dort auf das "+", um ein neues FIP VPN anzulegen. Möglicherweise müsst ihr nun noch per SMS TAN bestätigen, dass es euch gibt.
Zum Anlegen des VPN wählt ihr einen Server vom Typ "Port-VPN" aus der Liste, vergebt euch ein Alias (können sich die Kids aussuchen 😄) und tragt in die Liste der Ports den Port eures Minecraft-Servers ein. Das Resultat sieht dann z.B. so aus:
Nach dem Klick auf "VPN erstellen" erhaltet ihr das neue VPN in der Übersicht, z.B. so:
Hier seht ihr bereits die URL, die die Kids im Minecraft Mehrspieler-Menü eintragen können. Funktionieren tut das jetzt noch nicht, da der Raspberry Pi ja noch nicht mit dem VPN verbunden ist.
Und das geht so: Per Klick auf den Download-Button (Pfeil nach unten auf der rechten Seite) ladet ihr die VPN-Konfigurationsdateien in einem ZIP herunter. Im ZIP ist alles enthalten, was man zur OpenVPN-Einrichtung benötigt... richtig: Das OpenVPN, das ihr als nächstes auf dem Raspberry Pi installiert - im Terminal via:
sudo apt-get install openvpn
Legt euch dann ein Verzeichnis an, in dem ihr die OpenVPN-Konfiguration entpackt. Wenn ihr im Home-Verzeichnis eures Benutzers seid, z.B. so:
mkdir vpn
cd vpn
mv ~/Downloads/fipVPN-117010.zip .
unzip fipVPN-117010.zip
Namen & Verzeichnis der ZIP-Datei müsst ihr entsprechend anpassen - ihr seht im Beispiel die 117010, basierend auf der Nummer, die mein Beispiel-VPN-Account im Screenshot oben erhalten hat.
Wenn eure Raspbian so eingerichtet ist wie unseres, müsst ihr noch eine kleine Änderung an der VPN-Konfiguration vornehmen, da es die Standard-Protokollversion nicht unterstützt. Das macht das VPN zwar unsicherer (da eine ältere Protokollversion verwendet wird) - aber für Minecraft-Sessions ist das m.E. nicht weiter dramatisch. Und zwar ersetzt ihr in der Datei fipVPN-117010.conf (ersetzt die 117010 wieder durch die Nummer eures Accounts) die Zeile
#tls-version-min 1.1
durch
tls-version-min 1.0
Jetzt sollte sich das VPN problemlos starten lassen mit:
sudo openvpn --config fipVPN-117010.conf
(Ersetzt auch hier wieder die 117010 durch eure VPN-Account-Nummer.)
Jetzt kann's losgehen:
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